Mittwoch, 29. Dezember 2010

Stille Nacht...

Ort: Brighton 15km südlich von Dunedin
Zeit: 29.12.2010 13:00

Hallo ihr Lieben,

Zuerst einmal vielen Dank für die vielen Weihnchtsgrüße,die uns auf den verschiedensten Wegen erreicht haben. Wir haben uns sehr gefreut.

Zweitens: Da die Post wohl im meterhohen Schnee stecken bleibt haben einige unsere aufwendig mit MS Paint auf einem 7" Display gestaltete Weihnachtskarte nicht erhalten. Wir haben übr 30 Stück versendet, vieleicht bekommt ihr Sie ja noch, ansonsten stelle ich sie euch hier zumindest als Bild zur verfügung.



Drittens: Wir hatten ein wunderbares Weihnachtsfest! Wie das Evchen schon geschrieben hat sind wir über Weihnachten auf dem Kepler Track gewesen. Am 22.12. gings los. Schatzmäßig wie immer mit viel zu viel Gepäck. Essen für fünf Tage (geplant waren nur vier, aber man weiß ja nie), Zelt, Kocher, Töpfe, frisches Obst, Gemüße und drei Brote hatten wir dabei. Angemerkt sei dass der Wandrweg ein Rundweg ist, man also am Startpunkt wieder ankommt. Dies erleichtert die Logistik und eröffnet die möglichkeit selbst zu entscheiden in welche Richtung man den Track läuft. Über 95% der Wanderer laufen den 60km langen Track gegen den Uhrzeigersinn, das Bedeutet der Erste Tag ist ein heftiger Anstieg von 180m auf fast 1100m und dort steht dann die erste Hütte. Der zweite Tag ist das Alpine Crossing wo es bis auf 1400m hoch und schließlich zur zweiten Hütte auf 450m hinab geht. Der dritte Tag besteht aus einem weiteren Abstieg auf 180m über 15Km, ist also kaum merklich und der letzte Tag ist fast ebenerdig.
Wir sind ein Teil der benannten 5% und sind im Uhrzegersinn gelaufen. Einige der Gründe waren dass wir Campen wollten, weil es nur einen Bruchteil einer Hüttenübernachtung kostet, un weil wir nur am 24. in einer Hütte sein wollten und Camping nur an den beiden letzten (also unseren beiden ersten) Stationen erlaubt ist.

Also ging es los, mit riesigen sauschweren Rucksäcken bei leichtem Regen. Unserer erster Tag  führte durch dichten Regenwald vorbei am Fluss Anduin (aus Herr der Ringe) über ein Moor zu einer niedlichen Bucht in der just im Moment unserer Ankunft die Sonne durch die Wolken brach. Nachdem wir unser Zelt aufgestellt hatten gab es zwei Sorten Nudeln mit viel Käse um unsere Energiespeicher Aufzufüllen und natürlich um das Gewicht aus dem Rucksack zu bekommen ;-)
Der 23. sollte ganztägig bergauf gehen zur 450m hoch gelegenen "Iris Burn Hut" dort sollte ebenfalls gecampt werden. (15$ pP statt 51$ in der Hütte) aber der Campingplatz wurde geschlossen wegen Keas! Diese Intelligenten Vögel zerstören dort woh regelmäßig Zelte und klauen Ausrüstung... Wir mussten also in den sauren Apfel beißen und auf Hüttenplätze umsteiegen. Die Hütte selbst war sehr Komfortabel und bestand aus drei Schlafräumen mit insgesamt 60 Matratzen sowie einem großen gemeinschftssaal mit Kochern und Wachbecken. In der Sommersaison sind alle Hütten entlang des Kepler mit einem Ranger besetzt der ein wenig für Ordnung sorgt und Abends einen so geanannten "Hut-Talk" ein Hüttenschwätzchen, abhält. Dabei werden neben den Eigenheiten der Hütte auch algemeine Dinge im Nationalpark erklärt und für die 95% gibt es einen Ausblick auf die Strecke des nächsten Tages. Für uns gab es eine persönliche Einweisung in die Strecke von Janet, der Rangerin.
Am 24. wollten wir, gut ausgeschlafen, gerade zum schwesten Stück der Strecke aufbrechen als uns Janet (Kiwi, um die 60) doch ans Hetz legte noch einen Tag zu bleiben da das Wetter "da Oben" wohl nicht so toll seien sollte... Das war nicht eingeplant aber wenn dir ein Einheimischer sagt dass du nicht losgehen sollst dann entscheidet man sich nicht einfach so dagegen. Sie Hat alles so Organisiert dass wir für die Extranacht nichts Zahlen müssen und dafür haben wir ihr geholfen den Gemeinschaftssaal weihnachtlich zu dekorieren. Den total veregneten Nachmittag verbrachten wir lesend vor dem Holzofen und warteten auf die Wanderer die "von Oben" kamen. Jeder berichtete von Grausammen Wind, Schnee, Storm und null Sicht. (ja wir waren ein wenig froh nicht losgelaufen zu sein...)
Der Hut-Talk des Abends wurde von Janet zu einer Wunderbaren Weihnachtsparty ummoderiert und wir haben mit ungefähr 30 Leuten aus aller herren Länder Spiele gespielt und Lieder gesungen. Besser hätte es nicht sein können.
Früh um sehs begann für uns der 25. denn Janet hatte uns empfohlen zeitig aufzubrechen da das bessere Wetter womöglich nicht lange halten würde. und so brachen wir nach einem Reichhaltigen Frühstück mit inzwischen leichter gewordenen Rucksäcken auf zum schwesten Stück. 800 Höhenmeter in nur 4Km Streckenlänge. 84 Kurven... ...meine neuen Wanderstöcke waren wirklich Gold wert. Gerdae bergauf helfen sie enorm. Das Evchen hatte wie immer keine Probleme und lief fröhlich den Berg vor mir rauf. Bergauf ist sie immer viel schneller als ich... Auf 1100m Angekommen wehte ein Starker wind aber dafür war die Aussicht Atemberauend. Wir konnten das ganze Tal sehen durch das wir zwei Tage zuvor hinaufgekommen waren. Weiter ging es! Auf dem alpinen Stück gibt es zwei kleine Schutzhütten wo wir jeweils eine kleine Pause einlegten. Dank unserer Ausrüstung und den gesammelten Hinweisen aller der die wir in "Iris Burn" getroffen haben, sind wir aber weder übermäsig nass noch durchgefrohren über die  1400m gekommen und in der letzten Stunde zur letzten Hütte zeige sich schließlich sogar die Sonne und wir konnten einmal mehr den gigantischen ausblick über Fjordland genießen. Nach 6,5h Wanderung erreichten wir schließlich die "Luxmore Hut" in der wir ja eigentlich Weihnachten feiern wollten. Wie sich herraus stellte war aber der Zufall auf unserer Seite. Ersens war die Hütte  bei weitem nicht so gemütlich wie "Iris Burn" und zweitens erklärte Chriss der Ranger dass er nie Weihnachten mit seinen Gästen zelebriert. ...Wieder einmal alles richtig gemacht!
Am 26. ging es schließlich fast die ganze zeit Bergab. Unser Rucksäcke die keinerlei Essen mehr enthielten waren leicht wie nie und wir legten die letzten 900 Höhenmeter und 15Km Distanz in nur 3h zurück. Voller Glücksharmone erreichten wir schließlich den Ausgangspunkt unseres Weihnachtsabenteuers. Wir hatten es geschaft! Gut mit einem Tag verspätung aber wir waren mächtig stolz auf uns! Wir haben uns deshallb auch mal einen teureren Campingplaz geleistet um mal wieder Duschen zu gehen und Wäsche zu waschen, war auch nötig ;-)

am 27. war es schließlich Zeit Fjordland zu verlassen. Wir sind also and die Südküste nach Invercargill und von dort ganz an die Südspize nach Bluff gefahren. Nach dem wir unseren Wagen mit allerlei Leckerreien aufgefüllt hatten brach auch schon eine weitere veregnete Nacht an und ein weitestgehend erreignissloser Autofahrtag war zuende.
Gestern sind wir nach einer kleinen Wanderung an der Küste weiter gefahren um schließlich in der nähe von Waikawa einen Strand zu sehen der aus versteinertem Holz besteht. Da das an sich zwar interessant ist aber wohl kaum viele Toristen anlockt hat sich Mutter Natur was einfallen lassen. Dort gibts Gelbaugenpinguine. Die wohl seltensde Pinguinart der Welt und die Watscheln da einfach so rum. Niedich! Wir hatten das Glück drei Pinguine auf ihrem weg vom Meer zu Ihren Nestern sehen zu können. Wirklich sehr putzig die Kleinen.
Die Nacht verbrachten wir einmal mehr an einem einsammen,weiten, wundderschönen Sandstrand...ach was gehts uns gut!

Jetzt machen wir gerade Mittagspuse und Fahren gleich nach Dunedin, die Angeblich schottischste Stadt Neuseelands, gebaut nach dem Stadtplan von Edinburgh (oder so...)

Liebe Grüße,
Martin

2 Kommentare:

  1. hehe, jetzt hab ich alles aufgeholt ^^

    viele Grüße euch beiden und einen guten Rutsch ins Jahr 2011!
    ich bin ab Morgen bis zum 3.1. meiner Mitbewohnerin und einem ganzen Haufen Freunden von ihr in Prag.
    Ich hoffe ihr habt euch auch was Schönes für den Jahreswechsel einfallen lassen und bedenkt dabei eine eventuelle auftretende Sandfliegen-Invasion :D

    Liebe 'deutsche Grüße' vom
    Basti

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  2. Ein Glück habt ihr noch Pinguine gesehen :) und dann noch so eine schöne Spezies....musste auch erstmal nachlesen :)
    Liebe Grüße, Caro

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