Montag, 6. Dezember 2010

Ärger im Paradies

05.12., 20:30 Uhr
Ort: 20km südlich von Westport, "Jack's Gasthof"

Unsere Kleine Wanderung im Abel Tasman Nationalpark entpuppte sich dann doch als recht anstrengende,steile Klettertour bei sehr warmem Wetter. Aber wie das hier mit der Natur so ist: sie ist immer schön. Diesmal ging es durch sehr kontinental anmutende Vegetation zu einem der vielen Aussichtspunke über den Park. Wieder zurück entschieden wir uns noch zum "Howard's Hole"zu laufen, der größten Höhle Neuseelands. Es ging durch ein Wäldchen, dass laut Reiseführer Schauplatz der "Herr der Ringe"- Filme war. (Es ist im Übrigen kaum möglich durch dieses Land zu reisen ohne mindestens ein halbes dutzend mal in Mittelerde gewesen zu sein.) Auch hier mussten wir ganz schön kraxeln und obwohl man unterwegs an mehreren Schildern vorbei läuft, die auf Gefahren (Erdrutsch und Steinschlag) hinweisen, kamen uns tatsächich Mädels in FlipFlops entgegen. (Ignorante Amerikaner, was sonst!)
Die Nacht verbrachten wir mutterseelen-allein auf dem Zeltplatz....hach wie schön kann Einsamkeit sein....
Am nächsten Tag ging es erneut über Nelson (einen Stopp beim betsen Eismann der südlichen Hemiphere mussten wir unbedingt nochmal einlegen =) ) weiter Richtung Süden in den Nelson-Lake Nationalpark. Hier sollte es wieder einmal tolle Natur und die möglichkeit zu einer Mehrtages-Rundwanderung geben. Die Vorfreude war groß, doch an diesem Abend auf dem Zeltplatz fielen sie ein. Zu Tausenden! Erbarmungslos und plötzlich:SANDFLIEGEN!
Ich persönlich habe die Theorie, dass Gott die Sandfliege ershuf,weil Neuseeland sonst einfach viel zu toll wäre und sonst jeder hier leben wollen würde. Also gibt es nun diese winzigen schwarzen Insekten, die sich lautlos auf jede freie Körperstelle niedrlassen und schmerzhafte, juckende Bisse hinterlassen... Leider sind diese Viecher nicht wie Mücken,die erst in den späten Abendstunden anfangen ihr Unwesen zu treiben,denn am nächsten Morgen waren sie immer noch da!
Angesichts dieser Plage legten wir unsere Wanderpläne auf Eis und flohen Richtung Westküste.
Ich möchte noch kurz anmerken, dass diese Übernachtung doch etwas besonderes war. Der Himmel was nachts irgendwann so klar, dass ich zum ersten mal die volle Sternenpracht hier bewundern konnte. Als hätte jemand Glitzerstaub am Himmel ausgeschüttet, so viele Sterne funkeln da!
Wo war ich? Ach ja, die Fluicht nach Westen. Sie führte uns vorbei an Neuseelands längster Hängebrücke, auf der wir natürlich rumspringen mussten Komischer Weise fand das außer uns keiner so wirklich lustig...naja. und Endlich hatte ich bei brütender Hitze auch mal gelegenheit meinen Bikini nass zu machen und in einem sehr klaren Fluss ein paar Züge zu tun. Unsere Weiterfahrt wurde jäh unterbrochen durch einen elektrischn Fensterheber, der auf einmal nicht mehr heben wollte! Aber der Schatz wäre nicht der Schatz, wenn er das nicht wieder hinbiegen könnte. Einige Stunden später und dank eines netten Kiwis, der zum Glück das passende Werkzeug ("Eine 10-er Nuss mit einem Ratschenschlüssel"...keine Ahnung, Werkzeug halt) im Wohnwagen hatte, funktionierte alles wieder wie neu. Toll hat er das wieder mal gemacht.
Gruß,
das Evchen

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