Freitag, 4. Februar 2011

ja wir pflegen diesen Blog noch ;-)

Zeit: 04.02.2011, 16:00 Uhr
Ort: Warkworth Library

oh wie doch die Zeit verfliegt...hier sitzen wir bei unglaublich schwülen 30 Grad nördlich von Auckland und werden ganz sentimental bei dem Gedanken, dass wir in etwas weniger als 2 Wochen unsere Heimreise antreten müssen...aber trotz der fortgeschrittenen Reisezeit, erleben wir so viel, dass kaum Zeit (oder Internetzugang) bleibt um alles nieder zu schreiben. Ich versuche es dennoch einmal.

Nach unserem letzen Eintrag haben wir uns also weiter ins noch unerforschte Northland begeben. Und dieser noch unbekannte Teil dieses pradisischn Indelchens begrüßte uns mit.....REGEN! Über uns brach zunächst einmal ein tropischer Sturm herein, wie wir ihn in unseren 3 Monaten unterwegs noch nicht erlebt hatten. Glücklicherweise sind wir inzwischen Kiwi-(also entspannt)-genug, um uns dadurch nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Auf einem wunderhübschen Campingplatz ließen wir uns geschlagene 3 Tage nieder und lebten in unserem kleinen Spocky. Wir haben sogar drinnen gekocht, weil es einfach zu stark geregnet hat. Wir waren ganz stolz, weil sogar unsere netten, campingerprobten Kiwinachbarn respektvoll in unser Auto luckten.
Als das wetter besser wurde ging es Richtung Norden, nach Russel, einer sehr süßen viktorianischen Stadt, die mit ihrer Niedlichkeit bezaubern konnte. Mit der Autofähre setzten wir nach Paihia über und entschieden uns den nächsten Tag einmal nicht auf der Straße, sondern auf dem Wasser zu verbringen. Paihia liegt nämlich mitten in der "Bay of Islands" ("Bucht der Inseln"), die man wohl am besten an Bord eines Schiffes erkunden sollte.
Gesagt, getan! Dank des schlechten Wetters der Vortage, waren nicht ganz so viele Touristen vor Ort und wir hatten das unheimliche Glück ein Seegelboot, inklusive Ur-Kiwi-Kapitän, ganz für uns zu haben! Wir segelten bei tollem Wetter auf dem Meer, schwammen in Buchten, machten Inselwanderungen, schnorchelten durchs Wasser und ataackierten uns gegenseitig in Kajaks. Ganz nebenbei wurden wir von Ron, unserem Skipper, köstlich bekocht und wenn es mal kein Essen gab, dann wenigstens Kaffee und Kuchen :). Ron hat Sein Boot, die "Freewind" (46Ft) übrigens vollkommen im Alleingang gebaut! Und jetzt ist der Schatz natürlich davon besessen es ihm gleich zu tun, na danke!
Nach einem Tag und einer Nacht auf See, kehrten wir an Land zurück und solperten über einen kleinen Aushang in der Touristeninformation. Es würde auf einer Farm ein Haus gebaut werden und fähige Hände wären gegen freie Kost und Logie willkommen. Kurzer Hand fuhren wir hin. Wir fanden uns auf einem Stück Land wieder, auf dem der Besitzer Andy seinen persönlichen Traum lebte. Mit selbst angebautem Gemüse und Obst und völlig biologisch einwandfrei möchte der irgendwann einmal Backpacker beherbergen. Das Obst und das Gemüse waren schon da, nur die Herberge war noch nicht ganz fertig...obwohl ich anfänglich gigantische Zweifel hatte, ließen wir uns darauf ein und bastelten für 3 Tage, zusammen mit einer netten jungen Schweitzerin, an Andys acht-eckigem Holzhaus mit. Als Entschädigung gab es unglaublich lecker Essen (jeden Tag Gemüse....HERRLICH!), Kartenspiele bei Kerzenschein (Strom gab es nämlich nicht) und viele, sehr interessante Diskussionen. Viele meiner Vorurteile und Bedenken, stellten sich als falsch heraus, denn Andy, war selbst der Meinung, dass diese "durchgeknallten Hippies den ganzen Tag nur zugekifft sind". Nach drei Tagen machten wir uns wieder auf die Socken, die nicht viel später wieder nass werden sollten.Am Abend vorher hatte es wieder geschifft wie aus Eimern und die Straßen waren teilweise überflutet, aber wir haben ja das beste Auto im ganzen Universum, weswegen wir furchtlos über das ein oder andere überspühlte Stück fuhren.
Die nächsten beiden Stopps versetzten uns endgültig in Urlaubsstimmung an der Maitai-Bay und an der Spirits-Bay verbrachten wir zwei wundervolle Tage. Die erstere sieht aus wie aus dem Katalog:Perfektes Wasser, perfekter Halbmondstrand.....hui! Die zweite ist besonders witzig, weil der Sand teilweise rosa ist, wegen feinen Muschelschalen, die dort zu Hauf liegen. Ich habe es sogar geschafft, den Schatz mit zum baden im Meer zu bewegen. Triumph!!
Am nächsten Tag besuchten wir schließlich die Nordspitze Neuseelands: Cape Reinga. Ein sehr mystischer Ort, den wir (wie machen wir das bloß immer?!), trotz Touristenströme ganz für uns hatten....hach....schön.
Nicht weit weg erheben sich wie aus dem nichts rießige Sanddünen. Das sieht wirklich aus, als wäre man in der Sahara gelandet, und das best dabei ist, man kann diese Dünen wie mit dem Schlitten auf so genannten Body-Boards runterrutschen. Das klingt nach Spass, dachten wir uns! Neben Spass, hat man auch jede Menge Sand...und zwar überall wo er eigentlich nicht hingehört und nach dem ersten Aufstieg hat man auch ganz schön Kurzatmigkeit. Zu dumm, dass da noch keiner einen Lift oder sowas hingebaut hat. Trotzdem war's voll lustig! Wir sind eben mal Schlitten gfahren....in der Wüste :)

Wo ich gerade bei Sand bin: Hier oben gibt es soviel Sand, dass man eine ganze, 100km lange Straße damit gebaut hat: den 90 Mile Beach.....das ist total sureal. Man fährt und vor einem ist nix....nur Weite und Sand! Wir mussten das nätürlich aUsprobieren, auch wenn davon abgeraten wird mit dem eigenen Auto zu fahren. Mietwagenfahrern ist es völlig untersagt hier lang zu düsen (die machen's trotzdem) Ach ja: sagt es keinem, aber ich bin hier auch mal ein paar Meter Spocky gefahren....hihi.....

Inzwischen fahren wir wieder Richtung Auckland und waren gestern nochamal in einem Nationalpark Kauri-Bäume gucken, Wirklich sehr eindrucksvoll, wie dick und groß die so werden! Heute waren wir diesbezüglich nochmal in einem Museum und sind uns einig: dick, groß und verdammt  viel Holz!
Da nun die letzten Tage anbrechen lassen wir uns nochmal viel Zeit und fahren vielleicht nochmal auf die hübsche Coromandel-Halbinsel, die uns am Anfang unserer Reise bezaubert hat....aber wir werden sehen, was die letzen Tage bringen.

Gruß,
Das Evchen

1 Kommentar:

  1. Echt beruhigend, dass Ihr euern Spocky habt,d er euch vor allem Unheil (Unwetter) beschützt und er bringt euch noch an so tolle Orte...

    Vielleicht überseht Ihr immer irgendwelche "Betreten verboten"-Schilder und seid deswegen immer allein an unter schwerstem Naturschutz (Weltkulturerbe?!) liegenden Orten?! Egal, genießt es!

    Liebe Grüße,
    Caro

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